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10 Jahre Austausch mit dem Lycée de Bel Air

Am Donnerstag, den 01.12.2022 ging es endlich wieder los: nach zwei Jahren Corona-Pause stand endlich wieder der Austausch mit Frankreich auf dem Programm.

Treffpunkt war wie immer die große Anschlagtafel des Hauptbahnhofs in Karlsruhe – dieses Mal wartete eine große Gruppe von 25 Schülerinnen und Schülern auf die beiden sie begleitenden Lehrerinnen.

Und dann hieß es auch schon Abschied nehmen, der TGV fuhr pünktlich ein und wir fuhren, ohne weiter umsteigen zu müssen, direkt zum Bahnhof Lyon Part Dieu in Lyon. Nach 6 Stunden Fahrt empfing uns in Lyon Frau Vollmerig, um uns im Regionalzug in das etwa 50 km entfernte Tarare zu begleiten.

Dort warteten die französischen Eltern und Schülerinnen und Schüler ungeduldig auf unsere Ankunft, denn jetzt hieß es, die Austauschpartner/in persönlich kennen zu lernen und mit ihnen den ersten Abend zu verbringen.

Am Freitag bekamen die deutschen Schülerinnen und Schüler einen ersten Eindruck von dem langen französischen Schultag – dieser wurde allerdings „versüßt“ durch ein gemeinsames Frühstück am Morgen und einem Crêpe-Essen am späten Nachmittag.

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Das Wochenende verbrachten alle in ihren Gastfamilie – einige spielten Lasertag, andere hatten Programmpunkte in den Familien.

Montag und Dienstag ging es bei kaltem, aber schönem Winterwetter nach Lyon – wir besuchten das „Musée des Miniatures“ und schlenderten in der Altstadt. Uns wurde eine Seidenweberei in der Croix Rousse vorgestellt, und wir fuhren mit der Drahtseilbahn zur Basilique de Fouvière, um diese zu besichtigen, und genossen vor dort einen wunderschönen Blick auf die ganze Stadt.

Auch das Bummeln in Kleingruppen kam nicht zu kurz, was allerdings leider ins „Wasser fiel“, war unser Kochkurs: Am Mittwoch streikte die Bahn, was bedeutete, dass wir nicht mit dem Zug ins 50 km entfernte Lyon fahren konnten. Das war natürlich sehr schade, aber wie der Franzose sagt: „Tant pis!“ - dann eben nicht.

So wurde der geplante Kochkurs kurzerhand in einen Schulvormittag und anschließenden freien Nachmittag bei den „corres“ umfunktioniert.

Was uns jedoch sehr viel Nerven kostete, war die Ankündigung der Zuggesellschaft SNCF, im Rahmen der örtlichen Streikaktionen unseren TGV nicht am Donnerstag abfahren zu lassen. Den ganzen Mittwoch telefonierten wir mit Notruf-Zentralen, fieberten Rückrufen entgegen, diskutierten verschiedenste Möglichkeiten der Rückkehr und hatten uns schon entschieden, mit einem Bus zurückzufahren, als uns um 18.58 h (!) die Nachricht erreichte: Der TGV fährt nun doch in Lyon ab – April, April im Dezember!

Dafür war der Transport von Tarare nach Lyon etwas holperig: Die Schülerinnen und Schüler mussten von den französischen Eltern zu einem anderen Ort gebracht werden, danach war eine Strecke mit der Metro zu bewältigen, mit Umsteigen „bien sûr“😊, um dann endlich wieder in den TGV nach Karlsruhe einsteigen zu können.
Die Tatsache, dass wir in Straßburg aufgrund eines technischen Defekts doch umsteigen mussten, konnte uns nach all dem Erlebten auch nicht mehr erschüttern.

Mit eineinhalbstündiger Verspätung erreichten wir den Karlsruher Hauptbahnhof , wo schon etliche Eltern warteten, um uns in Empfang zu nehmen! Ende gut – alles gut!

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den französischen Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, vor allem aber bei Frau Sabine Vollmerig und Monsieur Alain Roussat bedanken, die uns einen sehr herzlichen Empfang bereitet und uns, besonders in den turbulenten Momenten, betreut haben. Darüber hinaus geht ein großes Dankeschön an alle deutschen Eltern, die uns aus der Ferne ihr Vertrauen geschenkt haben und bei meinen Kolleginnen Frau Gallwitz und Frau Palmen, die diesen Austausch von Anfang an unterstützt und abwechselnd begleitet haben:

Vive l’amitié franco-allemande!

Sabine Blindow-von Hornung